In den letzten Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg veränderte sich Bruneck stark. Die Bevölkerung stieg auf über 2.500 Einwohner, ein Bauboom war die Folge. Die Moderne hielt endgültig Einzug im Städtchen. Nicht alle begrüßten diese Veränderungen. Einer der Kritiker war der 1874 geborene Jurist, Schriftsteller und Heimatkundler Paul Tschurtschenthaler. Tschurtschenthaler sah Tradition und Brauchtum dem Untergang preisgegeben.
In den letzten Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg veränderte sich Bruneck stark. Die Bevölkerung stieg auf über 2.500 Einwohner, ein Bauboom war die Folge. Die Moderne hielt endgültig Einzug im Städtchen. Nicht alle begrüßten diese Veränderungen. Einer der Kritiker war der 1874 geborene Jurist, Schriftsteller und Heimatkundler Paul Tschurtschenthaler. Tschurtschenthaler sah Tradition und Brauchtum dem Untergang preisgegeben.
Er klagte über den zunehmenden Verkehr und sonstiges lautes Treiben, auch in Folge des Tourismus. Dem allgemeinen kulturellen Niedergang wollte er entgegenwirken – mit seinem schriftstellerischen Werk, aber auch mit der Gründung eines Heimatmuseums. Das Museum sollte laut Tschurtschenthaler „in erster Linie eine Schöpfung für die Bürger sein, eine Halle, in die kein Streit der Politik fällt, wo die Gegenwart mit ihren Kämpfen und Leidenschaften vor der Türe bleibt und nur die Vergangenheit ihr stilles Wort spricht“. Damit zeigte er sich als Lobredner einer Vergangenheit, in der die Welt noch in Ordnung zu sein schien. 1912 wurde das von ihm initiierte Heimatmuseum im damaligen Rathaus eröffnet. Paul Tschurtschentaler starb 1941 in Bregenz.
Sein 1928 veröffentlichtes Brunecker Heimatbuch dient noch heute als wertvolle Quelle zur Stadtgeschichte. Nach Tschurtschenthaler benannt ist der Park beim Ursulinentor, in dem die Brunecker Musikkapelle ihre Sommerkonzerte abhält.